+++ Pressemitteilung Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. +++
Zum Internationalem Tag des Waldes – Plastikreduktionsstrategie jetzt!
Pünktlich zum heutigen Tag des Waldes (21.03.2022) fordert der Landeswaldverband Baden-Württemberg eine Plastikreduktionsstrategie im Wald.
„Der von uns mitorganisierte bundesweite Waldputztag am 18.03.2023 hat einmal mehr verdeutlicht: Grober Plastikmüll und Mikroplastik landen viel zu oft in der Natur. Der Müll hat direkte negative Auswirkungen auf die betroffenen Lebewesen. Bisher lag die öffentliche Aufmerksamkeit insbesondere auf den Plastikeinträgen in Meere und Flüsse. Doch ein besonders betroffenes Ökosystem liegt hier direkt vor unserer Haustür: Der Wald. Hier können wir was tun!“, erklärt die Geschäftsführerin des Landeswaldverbandes Dr. Odile Bour.
„Wenn Plastik im Wald liegen bleibt, wird es nach und nach zersetzt. Giftige Stoffe können freiwerden und in die Nahrungskette gelangen. In Pilzen, Wildfleisch und Trinkwasser können sich diese Stoffe eingelagert bzw. mobil werden und von uns über die Nahrung aufgenommen werden. Ein gesundheitsschädlicher Kreislauf!“, so Bour.
Die United Nations Environment Assembly hat Anfang März 2022 die Einrichtung einer rechtsverbindlichen Regelung zur Beendigung von Plastikeinträgen in die Natur beschlossen (UNEA). Die politischen Akteure aller Ebenen sind nun aufgefordert, sich für Plastikreduktion einzusetzen und Strategien zur Vermeidung und/oder zur Verringerung von Plastikeinträgen in die Natur zu entwickeln.
Der Landeswaldverband schlägt folgendes Vorgehen vor:
Der erste Schritt ist Einführung eines landesweiten Monitorings für Plastikeinträge in die Waldökosysteme als Basis für eine Plastikreduktionsstrategie. Die Frage dabei lautet: Wieviel Plastik landet in Baden-Württemberg jährlich in Waldökosystemen?
Wir brauchen eine politisch breit angelegte Diskussion und Zusammenarbeit der Ministerien mit Waldbesitzern und Verbänden mit dem Ziel einer gemeinsam Plastikreduktionsstrategie.
Erarbeitung einer gemeinsamen Plastikreduktionsstrategie zu den Aspekten Quellen, Vermeidung, Alternativen, Akteure und Mechanismen.
Schrittweise Operationalisierung der schlagkräftigen übergeordneten Plastikreduktionsstrategie Wald für die Ebene der Kommunen und der Forstbetriebe.
Einführung und Erprobung eines einfach und leicht zu handhabenden Regelwerks für die plastikarme bzw. plastikfreie Bewirtschaftung der Wälder.
Langfristige wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung der Strategie durch Monitoring von Plastikeinträgen sowie die Identifizierung der Quellen für Plastik im Wald.
Ein Zertifizierungssystem für „plastikarme“ und „plastikfreie“ Wälder ist ein mögliches Ziel bei der Umsetzung der Strategie.
Weitere Informationen zum Waldputztag 2023: