Pressemitteilung
TAG DES BAUMES – FEIERN ABGESAGT
Corona verstärkt Auswirkungen des Klimawandels
Am morgigen Tag des Baumes – den 25. April – sollte eigentlich überall gefeiert und gepflanzt werden. Das ist nun wegen der Corona-Krise abgesagt. Angesichts der Dürre ist jedoch allen Forstleuten und anderen Menschen, die Bäume lieben ohnehin nicht feierlich zumute. Die Sorgen um die Wälder überwiegen. Unzählige kleine neu gepflanzte Bäumchen verdorren im Wald, Stadtbäumen geht es nicht gut, die Borkenkäfer fressen munter weiter und die Waldbrandgefahr steigt. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) schlägt Alarm für den Wald. Drei Jahre Dauerstress sind zu viel – für Wald, Forstleute und Waldbesitzende. Das Mega-Virus für den Wald heißt „Klimawandel“ und kann nur gemeinsam besiegt werden.
Im letzten Herbst wurde vielerorts gemeinsam mit großer Kraftanstrengung Bäume im Wald gepflanzt. Das wurde Anfang dieses Jahr fortgesetzt und sollte im Frühjahr weitergehen. Viele Menschen wollten sich zusammen engagieren. Darüber freuten und freuen sich Forstleute und Waldbesitzende. Mit Ihrer Sorge um Bäume und Wälder sind sie nicht allein.
„Corona wirkt sich auch im Wald negativ aus. Die Pflanzveranstaltungen mussten abgesagt werden, Arbeitskräfte aus dem Ausland fehlen, das eigene Forstpersonal – eh schon ausgedünnt – ist auch nur bedingt einsetzbar. Tausende Pflanzen kommen nicht in die Erde für den dringend benötigten Waldumbau und die Wiederbewaldung. Bereits gepflanzte Bäumchen vertrocknen gerade. Ähnliches befürchten wir für die natürlich nachkommenden Sämlinge “, erläutert Dietmar Hellmann, Landesvorsitzender des BDF.
„Als Forstleuten ist uns zum Tag des Baumes nicht nach Feiern zumute. Wir sind das dritte Jahr in Folge im Dauerstress. Sturmschäden aufräumen, den Borkenkäfer eindämmen, Waldbrände verhindern, Bäume pflanzen, die Wiederbewaldung organisieren und den Waldumbau voranbringen. Hinzu kommt jetzt Corona. Die ohnehin schon viel zu dünne Personaldecke ist zusätzlich angespannt. Damit sind die Herausforderungen kaum zu stemmen“, so Hellmann.
Das Jahr 2020 ist das dritte Dürrejahr in Folge. Die Schäden im Wald, aber z.B. auch an den Bäumen in der Stadt oder auf Streuobstwiesen, steigen immens. Alleine im letzten Jahr häuften sich in den baden-württembergischen Wäldern die aufgrund von Schäden gefällten Bäume zu einem Berg von über 6 Millionen Kubikmeter Holz.
In Zeiten der Corona-Krise, die derzeit alle Aufmerksamkeit braucht, darf die Klimakrise nicht vergessen werden. Der Wald ist systemrelevant. Als Klimaschützer Nr. 1, zur Gesundheitsfürsorge, Erholung, als schützenswertes Ökosystem, Hort der Vielfalt und nicht zuletzt auch als Holzlieferant. Forstleute und Waldbesitzende dürfen nicht allein gelassen werden. Die Politik darf den Wald und die Hilfe für ihn nicht vergessen. Der BDF fordert, dass die Arbeiten zum langfristig wirkenden Masterplan zur Unterstützung der baden-württembergischen Forstwirtschaft die umgehend aufgenommen werden.
Das Mega-Virus für den Wald heißt Klimawandel. Und es grassiert. Aber es kann auch besiegt werden. Gemeinsam. Mit der Kraft aller Menschen, der Politik und der Wirtschaft.
„Die Corona-Krise zeigt, was gemeinsam geschafft werden kann. Das muss auch im Klimawandel möglich sein“, so Hellmann abschließend und fordert eine Klimaschutzpolitik, die Ihren Namen verdient.
Freundliche Grüße
Dietmar Hellmann
Landesvorsitzender