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Gedenkstein eingeweiht auf der Schwäbischen Alb, Bad Urach
In Erinnerung an Siegfried - Leo – Palmer ...
Siegfried Palmer war langjähriges Mitglied im BDF. Als Leitender Forstdirektor und Waldbau-Chef der Forstdirektion Tübingen hat er in den 1980er und -90er Jahren entscheidende Impulse für die Waldbewirtschaftung im südwestdeutschen Raum gegeben. Auf Anregung der ANW-BaWü („Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft“) wurde ihm nun zum Gedenken ein Granitfelsbrocken im Forstbezirk Bad Urach auf der Schwäbischen Alb - wo er viele Jahre Forstamtsleiter war – gesetzt und gewidmet. „Impulsgeber und Lehrer“ - so steht es geschrieben auf der Gedenktafel. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Stein dieser Tage im Beisein von gut drei Dutzend Forstleuten, ehemaligen Weggefährten und Familienangehörigen eingeweiht. Die Laudatio hielt Franz-Joseph Risse für die ANW.
Als Forstamtsleiter eines Forstamtes auf der Schwäbischen Alb setzte er den waldbaulichen Schwerpunkt auf die Entwicklung eines ökonomisch wie ökologisch orientierten Waldbauverfahrens in den Buchenwäldern – so entstand die Zieldurchmesserernte.
Als Abteilungsleiter für Forsteinrichtung und Waldbau der Forstdirektion Tübingen trug er die Verantwortung für die Einführung landesweit einheitlicher Waldentwicklungstypen sowie die Einführung neuer Inventurverfahren auf der Basis von permanenten und temporären Stichproben.
Von den vielen Impulsen, die er setzte, seien nur exemplarisch genannt:
Der aktive und passive Buchenvorbau in Fichtenreinbeständen, die Voraussaat von Buche, Birke, Esche und Ahorn, die Dokumentation und Analyse zufällig entstandener Sukzessionsflächen und direktionsweite Eichenvergleichsanbauten …
„Biologische Automation“ war eine seiner gerne gebrauchten Formulierungen und er verstand darunter das zielgerichtete Ausnutzen natürlicher, biologischer Prozesse. Verglichen mit der Pflanzpraxis bis in die 80er Jahre, wo selbst die kleinste Käfer- oder Sturmlücke wieder umgehend ausgepflanzt worden war, bedeutete dies durchaus einen entscheidenden Paradigmenwechsel.
Ich selbst durfte als „Waldbau-Hilfsbremser“ von 1989-1991 in Bebenhausen täglich dazulernen, seine Impulse weitergeben und auch direkt umsetzen. Seine charismatische Ausstrahlung hat bei uns - den jungen Forsteinrichtern und Forsteinrichterinnen - seine Wirkung nicht verfehlt: Wir waren stolz auf unseren Chef und brannten für die Sache Waldbau und das Ziel „stabile Mischwälder auf standörtlicher Grundlage“. Bereits 1987 hat er in öffentlichen Veranstaltungen den CO2-Anstieg als Gefahr für unsere Wälder benannt – beispielsweise vor dem Sprengel von Bürgermeistern - und vor den Folgen eines großräumigen Klimawandels gewarnt.
Georg Jehle, BDF-Seniorenvertretung BaWü