+++ Exkursionsbericht +++

Exkursionsbericht 2025: Forstwirtschaftliche Herausforderungen und Lösungen in Oberösterreich

29. Mai 2025
  • Foto: Werner Bierer
    Bannwald Schoberstein, Schutzmaßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung. Auf das Bild klicken, um weitere Bilder zu sehen (weiter mit Pfeil rechts)
  • Foto: Werner Bierer
    Bezirksförster Wolfgang Ramsl und Theresa Schamberger, Leitung Bezirksforstinspektion
  • Foto: Werner Bierer
    Extrem vorratsreiche Douglasie und Lärchen-Altbestände im Revier Buchwald der Franziskanerinnen
  • Foto: Werner Bierer
    Steinbacher Heimathaus, Modell eines historischen Holzaufzugs zur Versorgung der Salinen mit Holz
  • Foto: Werner Bierer
    Tannenreiche Naturverjüngung im regelmäßig bewirtschafteten Privatwald, Thema Jagd, Abschussplanung-Vollzug
  • Foto: Werner Bierer
    Werksbesichtigung Firma Lenzing

Von Mechthild Frederich

Unsere von Peter Ostertag organisierte Exkursion startete frühmorgens in den Attergau. Vom Aussichtsturm Lichtenberg aus bot sich uns ein großartiger Panoramablick über das Alpenvorland, den Attersee und die dahinter aufragenden Alpen – ein gelungener Einstieg in die kommenden Tage.

Am nächsten Morgen begleitete uns Theresa Schamberger von der Bezirksforstinspektion Vöcklabruck. Sie stellte ihren Zuständigkeitsbereich vor und erläuterte uns erste standörtliche, geologische sowie waldbauliche Besonderheiten der Region. Am ersten Waldbild präsentierte sie ein Schutzwaldprojekt im Privatwald: Ein überalterter Buchenbestand an einem Steilhang musste entnommen werden, um Gefahren wie Steinschlag, Windwurf und Lawinen entgegenzuwirken. Die Wiederbewaldung erfolgte gezielt mit klimastabilen Baumarten. Besonders erwähnenswert: Die privaten Waldbesitzer wurden über Förderprogramme unterstützt und für ihren Einsatz entschädigt.

Nächste Station war der Bannwald Schoberstein – in Österreich dient ein Bannwald der direkten Gefahrenabwehr. Nach einem massiven Felssturz wurden dort forstliche und technische Schutzmaßnahmen im Umfang von 6,5 Millionen Euro realisiert, um Siedlungen und Infrastruktureinrichtungen dauerhaft zu sichern.

Am dritten Tag nahm uns Bezirksförster Wolfgang Ramsel mit in sein Revier – mit viel Witz und Fachwissen erklärte er uns die regionale Abschussplanung und deren erfreuliche Auswirkungen auf die Verjüngungssituation: „Schwören tät i, aber wetten neet.“ Ganz nebenbei trafen wir auf den zuständigen Privatwaldbesitzer, der uns mit spannenden Einblicken aus früheren Zeiten bereicherte.

Der Nachmittag führte uns in den rund 100 Hektar großen Klosterwald der Franziskanerinnen. Bei einem durchschnittlichen Vorrat von 600 Vfm/ha und überalterten, stammzahlreichen Beständen wartet dort viel Arbeit auf den zuständigen Kollegen.

Nach einem kleinen Vesper mit Hirschwurst ging es zurück ins Quartier – wo man den Abend in bester Stimmung bei Musik und Gesang gemeinsam ausklingen ließ.

Am letzten Tag stand noch ein industrieseitiger Höhepunkt auf dem Programm: die Besichtigung der Firma Lenzing, die rund 17 % der weltweiten Viskoseproduktion abdeckt. Bei einer spannenden Führung konnten wir den Weg vom Rundholz bis zum Viskosefaden – dem Rohstoff für die Textilindustrie – live mitverfolgen.

Am Nachmittag ging es zurück ins Ländle – wie immer, wenn Peter Ostertag eine Exkursion organisiert: bestes Wetter, perfekte Planung und jede Menge gute Laune.