+++ Zumeldung +++

Zumeldung zu: CDU-Landtagsfraktion initiiert Gespräche zur Weiterentwicklung der Rotwildgebiete in Baden-Württemberg

19. Juli 2022
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Die Rotwildgebiete in Baden-Württemberg sind im deutschlandweiten Vergleich ein seit über 60 Jahren bewährtes Erfolgsmodell für das Rotwildwildmanagement. Kein anderes Konzept bietet für Baden-Württemberg derzeit mehr Potenzial für die Bewältigung der Konflikte, die rund um das Rotwild bestehen. Die Rotwildgebiete erfüllen ihren Zweck. Sie müssen beibehalten werden!

Spielraum sieht der Landeswaldverband Baden-Württemberg (LWV) aktuell in einer Anpassung beim Abschussgebot für junge männliche Rothirsche oder bei der Anpassung der Grenzen der Rotwildgebiete, allerdings nur zum Zwecke der Arrondierung.

„Das natürliche Zugverhalten junger männlicher Hirsche wird derzeit durch Abschuss außerhalb der Rotwildgebiete unterbunden. Dadurch wird der genetische Austausch zwischen räumlich getrennten Hirschpopulationen erschwert. Das Abschussgebot kann aus unserer Sicht entfallen, um den genetischen Austausch zu verbessern“, bestätigt Dr. Odile Bour, Geschäftsführerin des LWV.

„Das Rotwildmanagement in Baden-Württemberg gelingt dann am besten, wenn auf zusammenhängenden Flächen die Jagd und die Wildruhekonzepte unter ein einheitliches Management gestellt werden. Zwei der fünf Rotwildgebiete im Land grenzen an Rotwildpopulationen der Nachbarländer Bayern und Hessen an“, erklärt Bour. „Hier sehen wir Chancen in der Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden Austauschs und auch Möglichkeiten zur Arrondierung der Gebiete.“

„Das von Frau Schweizer angesprochene Dilemma dürfte vielen Waldbewirtschaftern schlaflose Nächte bereiten. Denn einerseits stehen sie vor der Jahrhundertaufgabe des klimaresilienten Waldumbaus, was hohe Investitionen in zukunftsfähige Wälder mit sich bringt. Andererseits plädieren insbesondere Jagdverbände für eine Ausweitung der Lebensräume für Rotwild“, erläutert Bour.

„Rotwild kann nun einmal erhebliche Schäden an Wäldern verursachen, wenn Maßnahmen des Managements nicht greifen“, betont Bour. „Für die Begrenzung dieser Schäden muss auch die aktuelle Forschung der FVA Konzepte liefern!“

„Dass Hirsche und gesunde Wälder durchaus in Einklang gebracht werden können, beweisen Best-Practice-Beispiele aus dem Südschwarzwald“, lobt Bour. „Wir erkennen dabei, dass die konsequente Begrenzung der Population durch Bejagung dem Wald Luft zum Atmen lässt.“

„Das Rotwildmanagement in Baden-Württemberg funktioniert im Grundsatz!“, bekräftigt Bour. „Nun müssen alle Akteure dafür Sorge tragen, dass die Vernetzung der bestehenden Rotwildgebiete zügig verbessert wird!“