Der Bund Deutscher Forstleute Baden-Württemberg unterstützt die Position der Hochschulen und Universitäten mit forstlichen Studienangeboten, die im Zusammenhang mit den angekündigten Stiftungsprofessuren für Ökologische Waldwirtschaft durch den Verlag Gruner & Jahr veröffentlicht wurde.
„Wer zunächst glaubte, die Einrichtung der Stiftungsprofessuren für Waldökologie ziele darauf ab, Wissenschaft und Lehre um ihrer selbst Willen in diesem Bereich zu stärken wird bei der Lektüre der Begleitschreiben rasch eines besseren belehrt“, stellt Dietmar Hellmann, Landesvorsitzender der baden-württembergischen Forstgewerkschaft ernüchtert fest. Es scheint darum zu gehen, die mediale Aufmerksamkeit auf die Vermarktung von Produkten aus dem Haus Gruner & Jahr zu lenken. Wer die forstlichen Studiengänge an den Hochschulen und Universitäten in Deutschland unter die Lupe nimmt, wird feststellen, dass Waldökologie seit Langem fester Bestandteil des Curriculums der Studierenden ist. Wer öffentlichkeitswirksam unterstellt, der forstliche akademische Nachwuchs in Deutschland würde zu reinen „Plantagen-Förstern“ ausgebildet, ist nicht an Dialog oder Diskurs, sondern an Konfrontation interessiert. Schon allein der Blick auf die vielfältigen Arbeitsbereiche, in denen die Forstleute heute aktiv sind, entlarvt den tieferen Zweck des Projektes. So finden sich klassisch ausgebildete Forstleute außer in Forstbetrieben auch in verantwortlichen Positionen in Naturschutzverbänden, Zertifizierungssystemen, National- und Naturparken. Die Konfrontation, die Gruner & Jahr und Peter Wohlleben hier fortführen, nutzt nicht dem Wald, sondern nur einzelnen Akteuren. Die Försterinnen und Förster arbeiten seit Jahrzehnten intensiv und erfolgreich am naturnahen Umbau unserer Wälder. Das ist aufgrund des rasanten Klimawandels, der den Wald als komplexes Ökosystem besonders hart trifft, mehr als eine Jahrhundertaufgabe. Unabhängige Waldinventuren belegen die Erfolge. Auch die forstliche Forschung und Hochschulausbildung steht vor großen Herausforderungen. Wir brauchen wissenschaftlich fundierte Konzepte für den klimastabilen Waldumbau und – in Zukunft mehr denn je – fundiert und breit ausgebildete Forstleute. Der BDF Baden-Württemberg lädt Gruner & Jahr ein, in einen Dialog mit den forstlichen Fakultäten und den Forstleuten in Deutschland zu treten und sich mit uns gemeinsam dafür einzusetzen, dass unsere Wälder auch in Zukunft ihre vielfältigen Funktionen erfüllen können.“
Für weitere Informationen: Dietmar Hellmann 017672996070
Pressemitteilungen zum Thema finden Sie hier:
DVFFA_Vorstand_Erklärung_Ökologische_Waldwirtschaft_publ
Gemeinsame Erklärung zu einer Ökologischen Waldwirtschaft_2021